Treffpunkt: 22. Juni 2018, 19:30 Uhr in der Bue bei Oswald und Regina Iten-Gisler.
Wir besichtigen zwei extensiv genutzte Wiesen im Gebiet der Bue. Anschliessend verschieben wir uns per Auto zum Hof Unterzittenbuech von Heinz und Lisa Iten-Meier, wo wir weitere ein bis zwei Objekte genau ansehen. Abschliessend Imbiss und freie Diskussion. Folgende Themen werden vorgestellt und diskutiert: Welche Bedingungen gelten für extensiv genutzte Wiesen? Ist der Schnittzeitpunkt sakrosankt? Wie ermittle ich, ob meine Wiese Qualität II erreicht? Welches sind die Zeigerarten, die für Qualität II vorhanden sein müssen? Gibt es gute Zeigerarten, z.B. Orchideen, und schlechte, z.B. Klappertopf? Wie kann ich eine extensiv genutzte Wiese aufwerten, damit sie Qualität II erreicht? Die Mitglieder der Trägerschaft hoffen auf zahlreiches Erscheinen.
Das Unken-Fördergebiet in der Vorder Chuewart, welches 2013 durch das Vernetzungsprojekt erfolgreich initiiert wurde, ist im Zuge der Sanierung der Jagdschiessanlage im Winter 2016/2017 leider zerstört worden. Dies geschah, obwohl in der Planungsphase der Sanierung Gespräche zwischen den Verantwortlichen stattgefunden hatten, in denen das Thema ausführlich und im Konsens diskutiert worden war. Der zerstörte Lebensraum ist inzwischen mit Zivildienstleistenden wiederhergestellt worden. Es wurden einerseits Tümpel und Gräben mit vor Ort vorhandenen Strukturen und Materialien geschaffen, anderseits auch zwei spezielle Unkenwannen platziert.
Die ökologisch aufgewertete Tankfalle Sibrisboden, wie sie sich im Herbst 2017 präsentierte (Foto: Stefan Rey).
Es haben sich erfolgreich mehrere (breitblättrige) Weidenarten etabliert, welche für die Biodiversität eine grosse Bedeutung haben; so auch die Pionierart Salweide, Leitart des Vernetzungsprojekts, welche im Wald und in vielen Hecken Mühe hat. Es hat sich weiter gezeigt, dass das Bächlein als verbindendes Element besondere Bedeutung verdient, es beherbergt u.a. drei Fliessgewässerlibellen. Die Gelbbauchunke konnte 2017 in einem Tümpel nachgewiesen werden. Geplant ist, ab 2018 zwei Wannen zu platzieren, um deren Vorkommen langfristig zu sichern. Auch wird die Trägerschaft mit den bewirtschaftenden Bauern einzelne „magere“ Plätze definieren, auf denen eine Art Ruderalsituation erhalten werden soll. Durch das jährliche Ausreissen der Goldruten soll deren Verbreitung entgegengewirkt werde.
Die oberseits perfekt lehmfarbig getarnte Gelbbauchunke wird 3-5 cm gross. Typisch sind ihre herzförmigen Pupillen. Bei Gefahr präsentiert sie das schwarzgelbe Warnmuster auf ihrer Unterseite. Günstige Laichplätze sind oft vegetationsarme, stark besonnte, kleine Tümpel, die ausserhalb der Fortpflanzungszeit austrocknen. Die Gelbbauchunke wird bis 15 Jahre alt und ist in der Schweiz stark gefährdet. Die Aufwertungsmassnahmen des Unkenlaichgebietes Vorder Chuewart zeigten bereits im darauffolgenden Sommer mit ca. 100 voll entwickelten Jungtieren einen grossen Erfolg.
Sie ist die einzige Schlangenart im Ägerital, ungiftig und sehr scheu. Sie kann bis zu 140 cm lang werden und ist eine gute Schwimmerin. Ein Weibchen legt 10-40 Eier an sich gut erwärmenden Stellen ab. Meist in verrottende Ast- oder Komposthaufen, in denen sich die Eier selbst entwickeln. Ringelnattern sind in der Schweiz gefährdet. Während der ökologischen Aufwertung der Tankfalle Sibrisboden wurden Lebensraumstrukturen geschaffen, um die Ringelnatter gezielt zu fördern.
Die aus der Zeit des 2. Weltkriegs stammende Tankfalle (Panzersperre) Sibrisboden wurde 2014 im Rahmen des Vernetzungsprojekts Unterägeri ökologisch aufgewertet. Die Tankfalle Sibrisboden befindet sich mitten in der Moorlandschaft Unterägeri, welche wegen ihrer besonderen Schönheit und hohen Biodiversität nationale Bedeutung hat. Mit den getroffenen Aufwertungsmassnahmen sollen vor allem moortypische Arten aus der Gruppe der Amphibien und Reptilien gefördert werden.
Der Bestand des Feldhasen in der Unterägerer Allmig beträgt über die zehn untersuchten Jahre durchschnittlich 4 Individuen auf 2.9 km2 Landfläche und ist damit sehr tief. Dieses Jahr wurde kein Feldhase mehr gesichtet. Über alle vier Zählgebiete „Berg“ im Kanton Zug zeigt sich der gleiche Trend: Während im Jahr 2010 noch 33 Hasen gezählt wurden, waren es dieses Jahr nur noch 2. In den acht Zählgebieten „Tal“ sieht die Entwicklung insgesamt besser aus: Der Bestand stieg in der Zeitspanne 2010-2018 von 7 auf 13 Individuen (Quelle: Amt für Wald und Wild). Einer von verschiedenen Gründen für den Rückgang des Feldhasen in der ganzen Schweiz ist der hohe Druck von Prädatoren auf die Junghasen. Gleichermassen negativ dürften sich in der Unterägerer Allmig die vielen ausgeführten Hunde auswirken, welche auf und neben fast allen Wegen täglich patrouillieren. Siehe auch den Bericht zum Feldhasen im Kanton Zug unter diesem Link.